Rach und Ritchy – das bunte Häuschen in Bahrenfeld kann weit mehr als Premium Steaks

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Das „Rach und Ritchy“, das den einstigen Co-Gründer Christian Rach noch im Namen trägt, ist längst fest auf der Landkarte von Foodies und Feinschmeckern verortet und kommt ohne TV-Chef-Bonus aus. Richard Mayer alias Ritchy ist Geschäftsführer und Küchenchef, blickt mit uns auf eine aufregende Dekade, die Veggie-Bewegung und erklärt, warum das Mittagessen einen immer höheren Stellenwert einnimmt. 

Das Gebäudeensemble des lichtdurchfluteten Restaurants mit großer Terrasse, lehnt sich bescheiden an den Holstenkamp an. Die apfelgrünen und lilafarbenen Wände bleiben schon beim Vorbeifahren im Gedächtnis, der Charakter des Location erschließt sich aber erst beim Betreten. Wer ein uriges Steakhouse erwartet, wird überrascht von der Helligkeit und Leichtigkeit, von zahlreichen Kunstwerken und einer familiären Bistro-Atmosphäre. Ruhig ist es hier, trotz der nahen Verkehrsachsen. Und als Gast, der im Winter vorbei gekommen ist, wünscht man sich sofort den Sommer herbei – hach, so sehr lockt der charmante Biergarten! Der perfekte Ort um sich festzuschnacken und die Mittagspause zu verlängern. Ritchy Mayer freut das, denn auch nach 35 Jahren an der Küchen-Front, ist es noch immer das direkte Feedback der Kunden, das ihn am meisten antreibt. „Es ist schon vorgekommen, dass Gäste nach dem Mittagessen geblieben und nach Kaffee und Auszeit direkt zum Dinner übergegangen sind“, schmunzelt Mayer.

Der Trend zu einem bewussten und hochwertigen Lunch – für den 50-jährigen Koch und Gastro-Kenner mit 30 Jahren Erfahrung eindeutig zu erkennen: „Ein richtig gutes Mittagessen mit Kollegen oder Geschäftspartnern wird immer stärker nachgefragt und nimmt einen zunehmend wichtigen Stellenwert in unserem Geschäft ein“, so Mayer, der in den Anfangsjahren des Lokals tagsüber auch mal zumachte. Die Partnerschaft mit LunchNow habe zu der Entwicklung beigetragen. „Wir sind seit einem halben Jahr dabei und spüren seither den Effekt. Außerdem ist es eine super Möglichkeit sich zu präsentieren – ich finde es gibt kein besseres digitales Tool, um sich zum Thema Lunch inspirieren zu lassen“, sagt Mayer.

Ein weiterer Trend, den Mayer mit dem Premium-Beef-Konzept von „Rach und Ritchy“ zu vereinen weiß und auch privat auslebt, ist der bewusste Fleischgenuss: „Ich finde, dass man nicht jeden Tag ein Steak essen sollte. Wir zählen zwar zu den besten Steakhäusern Hamburgs und bringen mit unserem Infrarot Grill Kalbsrücken, Koteletts und zarte Filetsteaks vom Feinsten auf den Tisch, aber haben auch tolle Alternativen auf der Karte. Das ist mir sehr wichtig“, so Mayer. Die ausgewählte Karte, die wöchentlich wechselnde Mittagstische enthält, biete deshalb auch Salate und anspruchsvolle Veggie-Kreationen. Wenn aber doch Fleisch auf dem Teller landet, dann garantiert nicht aus der Massentierhaltung. Das Rind kommt von regionalen Erzeugern und kann in einem einsehbaren Kühlraum 30 Tage am Knochen reifen. Weitere Premium-Fleischqualitäten stammen von kontrollierten Bauern aus Irland, Australien und den USA. „Ich finde es großartig, dass nach dem Fleisch-Trend, bei dem die Stücke immer größer wurden, nun eine andere Wertschätzung für das Produkt, also das Lebewesen, auf den Plan gerückt ist“, so Mayer, der selbst nur einmal in der Woche Fleisch isst. „Im Alltag esse ich am liebsten frische Pasta und Gemüse. Aber auch gern mal Fisch.“ 

Und ohne welche Lebensmittel könnte der Profi niemals leben? „Eindeutig Zwiebeln, die geben allem richtig Schmackes. Und Kräuter, denn Kräutern eröffnen einem Gericht erst den richtigen Resonanzraum “, sagt der Südbadener, den es der Liebe wegen in den Norden verschlug und der ein paar Jahre brauchte, um mit dem kühlen Norden warm zu werden. Mit Geschäftskumpel und Schwager Rach sitzt er immer noch regelmäßig zusammen und klönt – aber das Business lassen sie dann außen vor.

08/03/2019 Maria
Maria

Wahlhamburgerin und Vielschreiberin Maria liebt es zu essen, aber weniger zu kochen. Deshalb probiert sie sich seit jeher quer durch die Angebote der Gastronomie – egal ob zum Festklönen oder to go. Gern vegan oder vegetarisch. Ein gepflegtes Mittagessen ersetzt nicht nur Marias Frühstück, sondern ist auch der schönste Grund, um Zeit und Bildschirme aus den Augen zu verlieren.